Das Kloster Sant Cugat del Vallès zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Klöstern Kataloniens; es befindet sich in der etwa 90.000 Einwohner zählenden Stadt Sant Cugat del Vallès in der Provinz Barcelona. Es ist dem in Katalonien recht populären hl. Cucuphas († um 313) geweiht.GeschichteAusgrabungen haben ergeben, dass sich an dem Platz ein römisches Kastell (Castrum Octavianum) befand; auch die Fundamente einer kleinen spätantiken Kirche wurden freigelegt. Im Jahr 589 trat der bis dahin dem Arianismus anhängende Westgotenkönig Rekkared I. (reg. 586–601) zum Katholischen Glauben über; ob es in dieser Zeit bereits eine klösterliche Gemeinschaft gegeben hat, ist unklar. Muslimische Heere eroberten und besetzten die Region in den Jahren 717 bis 777. Man nimmt an, dass Karl der Große (reg. 768–814) im Jahr 785 den Abt Deodato zum Vorsteher eines Benediktinerklosters ernannte; wegen wiederholter Sarazenenüberfälle konnte sich das Kloster jedoch nur mit Mühe halten und wurde im Jahr 852 völlig zerstört.Die erste urkundliche Bestätigung der Existenz des Klosters stammt aus einer Besitzurkunde Karls des Kahlen (reg. 843–877) aus seinem Todesjahr. Unter seinem Nachfolger Ludwig II. wurde das Kloster dem Bischof von Barcelona unterstellt. Im 10. Jahrhundert erlebte das Kloster eine erste Blütezeit, die auch durch den Feldzug Almansors im Jahr 985, bei dem der damalige Abt und zwölf Mönche getötet wurden, nur vorübergehend beeinträchtigt wurde.